Donnerstag, 17. September 2015

Sammelregeln für Pflanzen

Einige Menschen möchten gerne Pflanzen / Futterpflanzen anbauen oder in der Natur sammeln und trocken.

Horst Bielfeld hat einen sehr schönen Kalender für das Sammeln und Ernten von Futterpflanzen publiziert (Bielfeld: "Vogelfutter aus der Natur", Ulmer Verlag, 1993, ISBN: 3-8001-6822-7).

Einige Futterpflanzen sind auch Heilpflanzen. Ein Punkt, den man sicherlich auch im Hinterkopf behalten sollte.

Natürlich gibt es ein paar Regeln, die man unbedingt beachten sollte:


  • Pflanzen niemals an stark befahrenen Autostrassen sammeln.  Die Schadstoffbelastung ist zu hoch.
  • Pflanzen niemals dort sammeln, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wachsen. Die Gefahr ist zu groß, dass diese mit Kunstdünger oder Pestiziden belastet sind.
  • Niemals Pflanzen mitnehmen, die man nicht 100% kennt. Viele Pflanzen und Giftpflanzen sehen sich zum verwechseln ähnlich.
  • Niemals alle Pflanzen von einer Stelle mitnehmen, damit der Weiterbestand und die Vermehrung sicher gestellt ist.
  • Auf das Wetter achten. Es sollte weder zu feucht, noch zu trocken sein. Schönes Wetter und blauer Himmel ist zu bevorzugen. Nach einer längeren Regenperiode sollte man ein paar Sonnentage abwarten.
  • Alte Weisheiten von Kräuterfrauen (Weisen Frauen) sagen:
    • "Vermeide Morgen- und Abendtau !"
    • "Nutze die späten Morgen- und die frühen Nachmittagstunden !"
    • "Sammele Kräuter keinesfalls nach Vollmondnächten, denn da haben Pflanzen wenig Kraft / Heilkraft."
  • In ausgewiesenen Naturschutzgebieten gilt grundsätzlich: Hier dürfen keine Pflanzen gesammelt werden, auch wenn sie in noch so üppigen Mengen wachsen !
  • Hände weg von Pflanzen, die unter Naturschutz stehen !
  • Die Pflanzen / Pflanzenteile werden geschnitten mit einem scharfen Messer oder einer Schere. Zur Aufbewahrung der Pflanzenteile eignen sich flache Körbe oder Stoffbeutel. Verwende niemal Plastikbehältnisse, darin schwitzen die Pflanzen und Zersetzungsprozesse werden beschleunigt.
Wenn man Wildpflanzen kaufen möchte, die der Gesundheitsfürsorge oder Heilung dienen, dann sollten diese aus Naturschutzgründen aus einem kontrolliertem Anbau kaufen. Dies liegt darin begründet, dass sobald bestimmte Pflanzen medizinisch von grösserem Interesse sind, sehr schnell ausgebeutet werden könnten. Ein Blick auf die Rote Liste reicht aus, um zu sehen, wie viele Pflanzen bereits jetzt schon vom Aussterben bedroht sind.

Tipps zum Trocknen und Aufbewahren:
  • Pflanzen zu Sträußchen binden, aufhängen und an der frischen Luft im Schatten trocknen lassen. Man kann die Pflanzen auch auf einem Tisch legen, um diese trocknen zu lassen. Dabei ist zu beachten, dass diese häufig gewendet werden müssen, um beispielsweise Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Die getrockneten Kräuter sollten lichtgeschützt, trocken und verschlossen aufbewahrt werden.
Wichtig:
  • Nicht jede Pflanze ist für jeden Vogel geeignet. Bitte lesen Sie in der Fachliteratur nach, ob eine bestimmte Pflanze zum Verzehr / Benagen in Ordnung ist oder nicht.