Sonntag, 31. Januar 2016

Palmfrucht für Graupapageien ?

Unbekannter Mann und Graupapagei,
Gemälde von Francesco Melzi 1525
Heute werden zwei Formen des Graupapageis unterschieden. Zum einen der Kongo-Graupapagei, der durch Linné 1758 als Psittacus erithacus und in Gabun vorkommend beschrieben wurde. Zum anderen der 1844 von Fraser nach seinem Fundort im Timneh County, Sierra Leone, als Psittacus timneh beschriebene Timneh-Graupapagei. Es bestehen unterschiedliche Auffassungen, ob beide Formen als Arten oder Unterarten zu behandeln sind. Die Unterscheidung einer dritten Unterart (P. e. princeps) von den Inseln Principe und Bioko, deren Vertreter größer und dunkler als der Kongo-Graupapagei des Festlands sein sollen, gilt heute als fragwürdig.

Graupapageien besitzen ein namensgebendes überwiegend graues Gefieder, das Gesicht ist weiß und um die Augen unbefiedert, das Gefieder am Kopf heller. Die Wachshaut ist weiß, der Schnabel schwarz, die Iris gelb bzw. weißgelb. Weibchen sind wie Männchen gefärbt, oft etwas kleiner. Jungtiere besitzen ein leicht braungraues Gefieder am Rücken und Flügeln, sowie eine abweichende Schwanzfärbung. Die Iris färbt bei ihnen von schwarz über dunkelgrau, grau nach 6–8 Monaten nach weißgelb um. Die Nominatform hat einen leuchtend hellroten Schwanz. Der Timneh-Graupapagei ist etwas kleiner, seine Schwanzfedern sind schmutzig weinrot, der Oberschnabel ist nicht schwarz, sondern heller bräunlich-rosa und das Gefieder dunkler grau. Je nach Herkunftsgebiet weist der Kongo-Graupapagei Unterschiede in der Körpergröße und in der Färbung auf. So sind Vögel aus Kamerun dunkler grau gefärbt als Vögel aus dem Kongo.

(aus: Wikipedia)




01. Allgemeines - Die Ölpalme

„Die Ölpalme ist ursprünglich in den Regenwäldern von Westafrika beheimatet und wurde dort als Nutzpflanze genutzt. Über Ölpalmen wird in Europa erstmals 1443 von dem portugiesischen Seefahrer Gil Eanes berichtet.

Die Ölpalme wurde 1763 durch Nikolaus Joseph von Jacquin wissenschaftlich beschrieben und illustriert. Über Sklaventransporte kam die Ölpalme wahrscheinlich nach Südamerika. Nach Asien kam die Ölpalme Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst als Zierpflanze in Botanischen Gärten: 1848 kamen je zwei Palmen aus dem Botanischen Garten von Amsterdam und von Réunion nach Bogor (Indonesien). Von hier gelangten Exemplare nach Singapur und von diesen beiden Orten später nach Deli auf Sumatra. Nachdem eine industrielle Aufbereitung des Öls möglich war, erfolgte ab etwa 1900 die Anlage von Großplantagen: in Westafrika ab 1908, Indonesien ab 1911 und in Malaysia ab 1919.

Die Ölpalme (Elaeis guineensis) gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Palmenarten. Ursprünglich in Afrika beheimatet, wird sie inzwischen auch im tropischen Amerika und insbesondere in Südostasien kultiviert. Die bis zu 30 Meter hohe Palme produziert Fruchtstände mit einem Gewicht von bis zu 50 Kilogramm. Die Palme trägt 3000 bis 6000 Früchte.

Die Früchte sind schnell verderblich und müssen daher sofort nach der Ernte verarbeitet werden. Dabei werden die Fruchtstände mit Wasserdampf behandelt, um ein fettspaltendes Enzym zu zerstören. Anschließend werden die Früchte gequetscht und die Steinkerne abgetrennt. Die harte Schale wird geknackt und die Samen werden getrocknet. Das durch einen hohen Carotingehalt orangefarbige Fruchtfleisch liefert das Palmöl, der Samen das Palmkernöl.“

(… aus der Wikipedia)

02. Was wissen wir über die Ölfrüchte ?

Wikipedia klärt auf:
Die Früchte sind etwa 5,5 bis 9 Monate nach der Bestäubung reif. Einen Monat vor der Reife werden im Fruchtfleisch Öltröpfchen und Carotine gebildet. Die zunächst harten Früchte werden weich. Der Ölgehalt ist dann am höchsten, wenn sich die ersten Früchte vom Fruchtverband ablösen. Dies ist auch der Erntezeitpunkt.
Die Steinfrüchte sind 3 bis 6 cm lang und 2 bis 4 cm breit. Sie wiegen rund 20 g. Das Exokarp, die äußere Schale, ist dünn. Das Fruchtfleisch (Mesokarp) ist fasrig und besteht zu 45 bis 50 % aus Öl. Durch die Carotine ist das Fruchtfleisch gelb bis rötlich. Innerhalb der Steinschale (Endokarp) befindet sich der meist einzelne Samen, der 48 bis 52 % Öl enthält.
Die Ölpalmen sind sehr variabel in Bezug auf Form, Farbe, Anzahl und Größe der Früchte, sowie in Anzahl und Größe der Fruchtstände. Afrikanische Dura-Palmen liefern im Schnitt etwa 18 kg Früchte, ostasiatische Deli-Palmen etwa 25 kg. Ein Fruchtstand enthält 800 bis 4000 Früchte.
03. Palmfrucht und Graupapageien ?

Palmfrüchte sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Graupapageien und Aras in freier Wildbahn. Auch hier in Deutschland sind Palmfrüchte mittlerweile auch in Mode gekommen. Ist auch gar nicht schlecht, weil die Frucht als solches ja für Graue wirklich zum „gesunden Futter“ gehört.

Aber es gibt Leute, die füttern Palmfrüchte als Alleinfutter, basierend auf Aussagen, wie

Die Grauen und Aras kommen mit dem hohen Fettanteil problemlos zurecht, ernähren sie sich doch in Freiheit fast ausschließlich von den Früchten.

Das geht überhaupt gar nicht ! Der Energieumsatz bei Papageien, die in der Natur leben ist wesentlich höher als der, den die in Gefangenschaft haben. Da nützt auch ein großes Vogelzimmer nix.

Palmfrüchte sind daher als besonders gesundes Leckerlie einzustufen, was man jedoch nicht täglich füttern sollte. Das Fruchtfleisch ist reich an

– Karotin
– Kalzium
– diverse Mineralsalzen
– Vitamin A und B

Bedenkt bitte auch, dass Ölpalmfrüchte ca. 50% bis 55% Fett enthalten.

Sonstige „Gesunde Nahrung“ von Graupapageien im Freiland (meist Früchte, unter Vorbehalt) als Alternative:

– Kigelia pinnata (Leberwurstbaum)
– Bombax sp.
– Ceiba sp.
– Dacryodes sp.
– Harungana sp.
– Combretum sp.
– Terminalis sp.
– Macaranga sp.
– Heisteria sp.
– Parkia sp.
– Ficus sp. (Feige)
– ungenau „Hirse“
– Zea mays (Mais)
– Raphia sp.
– Prunus sp. (Steinobst)
– Blighia sp. (Akipflaume=Blighia sapida)
– Cola sp.
– Celtis sp.

Für eine Teilpopulation der Graupapageien ist die Aufnahme von Erde bzw. Lehm vermutlich zur Mineralaufnahme oder Entgiftung von Nahrung im Verdauungstrakt belegt.

04. Problematik mit Hefen, Schimmel und Co.

Was ich nicht verschweigen möchte ist, dass man sehr genau darauf achten muß, woher die Palmfrüchte kommen. Zur Sicherheit sollten diese regelmäßig auf Hefen, Schimmel und aerobe Keime untersucht und geprüft werden.

Adresse hierfür:

Tierärztliche Hochschule Hannover
Klinik für Tierernährung
Bischofsholer Damm 15
30545 Hannover
Tel.: 0511-856-7508 (Geschäftszimmer)
Tel.: 0511-856-7458 oder -7366 (Beratung/Anfragen)
Fax: 0511-856-7698


Man benötigt mindestens 200g Probenmaterial.

Bei der Untersuchungsanforderung sollte man ebenfalls Fragen im Vorfeld beantworten, damit die TH Hannover im Bilde ist:
  • Woher wurden die Früchte bezogen (Importeur/Ursprungsland)
  • Wie kamen die Früchte bei Ihnen an (gefroren, gekühlt)
  • Welche Menge wurde von Ihnen bezogen?
  • Wie lange wurden die Früchte bei Ihnen zwischengelagert?
  • Welche Mengen (bitte in Gramm angeben) werden pro Vogel täglich gefüttert?

05. Bezug von Palmfrüchten:

Die frischesten Früchte bekommt man natürlich aus Afrika. Nur wer kann schon jedesmal nach Afrika fliegen, um seinem Graupapagei stets frische Früchte zu kaufen ?Leider dürfte das unmöglich sein.

Somit bleiben die Händler vor Ort, denen man aufgrund der oben angesprochenen Problematik schon sehr vertrauen können muß. Allerdings kann man auch nach entsprechenden Untersuchungs-ergebnissen fragen, um sicher zu gehen.

06. Artikel: „Palmöl – die ökologische Alternative?“

Palmöl und Palmkernöl, gewonnen aus der Frucht der Ölpalme, finden immer häufiger Verwendung in Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und sogar in der Energiegewinnung. Als „pflanzliches Öl“ deklariert, vermittelt es ein Gefühl von Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung.

Die Ölpalme (Elaeis guineensis) aus der Familie der Palmengewächse (Arecaceae) ist eine Pflanze mit wachsender wirtschaftlicher Bedeutung. Obwohl sie ursprünglich aus Afrika stammt, wird sie heute auch in großem Umfang in Südamerika und Südostasien angebaut. Jede Ölpalme bringt einen jährlichen Ertrag von bis zu 4.000 walnussgroßen Früchten und damit durchschnittlich 25 kg. Auf einer Fläche von einem Hektar ergibt das im Jahr 3.500 Litern Palmöl.

Zum Vergleich: der Ertrag von Rapsöl auf der gleichen Fläche liegt bei 1.500 Litern.

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Palmfrucht gewonnen und hat aufgrund des hohen Carotingehalts eine kräftige orangene Farbe. Zusätzlich wird aus den getrockneten Kernen der Palmfrucht das hoch gesättigte Palmkernöl gewonnen.

Zur Erschließung von Anbauflächen werden riesige Teile des Regenwaldes gerodet. Durch die entstehenden Plantagen verlieren bedrohte Tierarten ihren Lebensraum und die einheimische Bevölkerung ihre Lebensgrundlage. Außerdem zerstört die monokulturelle Nutzung den Boden für kommende Generationen. Natur und Mensch werden ausgebeutet.

Für die landwirtschaftliche Nutzung ist seit Beginn der 90er Jahre Regenwald von einer Fläche zweimal so groß wie Deutschland zerstört worden (74 Mio. Hektar). Dies ist eine enorme Belastung für die Natur und für das Weltklima, das in großem Maße von den Regenwäldern abhängig ist. Doch das ist längst nicht alles: vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Orang-Utan sind nur noch in kleinen Gruppen zu finden. Dringen die Tiere aus Hunger oder Platzmangel in die Palmölplantagen ein, werden sie dort gejagt und gezielt getötet.

Aber warum Palmöl? Ganz einfach: Dadurch, dass die realen Kosten nicht berücksichtigt werden, ist es billig. Große Konzerne verdienen Millionen mit dem Anbau von Ölpalmen und die Industrie spart Unmengen an Geld durch dessen Verwendung. Dabei ist Palmöl weder gesünder noch nachhaltiger als andere pflanzliche Öle, sondern eigentlich nur ein riesiger Klimakiller und ein moralisch mindestens fragwürdiges Produkt.

Zum Glück ist das Problem Palmöl mittlerweile auch ein Thema in der Umweltpolitik, und die meisten großen Parteien haben die Widersprüchlichkeit des „ökologischen“ Pflanzenöls erkannt. Zudem bemühen sich zahlreiche Interessenverbände und Umweltorganisationen um einen nachhaltigen Anbau von Palmöl und einen weitgehenden Verzicht in Alltagsprodukten.

Auch Sie als Verbraucher können etwas tun, indem Sie versuchen, Palmöl von Ihrem Einkaufszettel zu verbannen. Da das allerdings einige Schwierigkeiten mit sich bringen kann, weil das Palmöl bei der Kennzeichnung der Inhaltsstoffe versteckt wird, seien Ihnen die folgenden Internetseiten empfohlen:
  • http://www.codecheck.info
  • http://produkte-ohne-palmoel.jimdo.com

(Quelle: Zoo Halle - klick hier)

07. Mein persönliches Resumée
  • Palmfrucht JA, aber nur als „Leckerlie“.
  • Nur einwandfreie Ware, die auch entsprechend untersucht wurde.
  • Palmfrucht anieten, die „Fair Trade“ sind, ansonsten lieber verzichten und auf andere „Leckerlie“ zurück greifen.

© 2015, Nicole Müller