Samstag, 21. November 2015

Beschäftigung mit Futter

Bild:
Quelle mir leider unbekannt
In der Natur wird sich kaum ein Vogel langweilen. Ein Grund hierfür ist, dass er viel Zeit damit verbringt, geeignetes Futter zu finden. Mutter Natur serviert das Futter ja nicht „schnabelgerecht“ in vielen verschiedenen Fressnäpfen. Auch Vogelhäuschen, wie auf dem Bild zu sehen, gibt es in der Natur selbstverständlich nicht. Ein Vogel wird also ganz anders gefordert, wenn er überleben möchte.

Langeweile kann, so "dumm" es klingen mag, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Als Beispiel sei hier nur das Federrupfen bei Papageien genannt.

Wir können auch einiges gegen Langeweile tun. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten.


Ein paar dieser mögliche Beispiele möchte ich hier auflisten, jedoch sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.




Möglichkeit 1:

Man bindet Futtersträußchen und hängt diese irgendwo im Zimmer auf, wo sie nicht zu leicht zu erreichen sind. Geeignet sind zum Beispiel
  • Hirtentäschel
  • Johanniskraut
  • Kamille
  • Löwenzahn
  • Malve
  • Nachtkerze
  • Schafgarbe
  • Thymian.
Aber auch andere Pflanzen kann man verwenden. Hierzu schaut man sich am besten einmal an, welche Pflanzen die Vogelart in der Natur gerne frißt. Eventuell kann man diese gezielt im Garten selbst anpflanzen.

Möglichkeit 2:

Futter in Dingen verstecken. Das geht zum Beispiel
  • in Weidenkugeln
  • in Löchern, die man zu vor in Baumäste / Baumstämme gebohrt hat
  • in Kugeln, die mit dem Schnabel erst geöffnet werden müssen.
  • unter Korkhalbröhren / in Korkröhren
Achtung: Darauf achten, dass ein Vogel auch an das Futter kommt. Ein Wellensittich oder Kanarienvogel hat – bedingt durch seinen Schnabel – andere Möglichkeiten als ein Hyazinthara.

Möglichkeit 3:

Sämereien und Nüsse nicht erst schälen bzw. knacken. Das „Innenleben“ muß sich der Vogel erst „erarbeiten“.

Möglichkeit 4:

Anbieten von Zweigen mit Beeren. Diese jedoch auch so aufhängen, dass der Vogel sich diese etwas erarbeiten muß.

Praxistipp:

Man benutzt statt den handelsüblichen Sitzstangen Baumgeäst mit allem, was dran ist. Am besten von Obstbäumen. Die Vögel nehmen dies gerne an. Papageien zerlegen diese Äste gerne und sind damit tagelang beschäftigt.

Ein kleiner Nebeneffekt ist, dass durch diese ungleichmäßigen gewachsenenen Naturäste eine Art Fußgymnastik stattfindet. Und Gymnastik stärkt Muskeln und Gelenke.
Dies setzt allerdings voraus,
  • dass man entweder eine wirklich große Voliere hat oder ein Vogelzimmer mit mehreren Quadratmetern. Da Freiflug bzw. das Fliegen überhaupt ein Grundbedürfnis eines Vogels ist, kann die Größe nie „groß genug“ sein. Auch das sollte man vor dem Kauf bedenken.
  • dass man bereit ist, etwas mehr Geld zu investieren, denn diese Äste muß man öfter austauschen.
  • dass man gewillt ist, mehr „Dreck“ zu beseitigen.
Na ? Habt Ihr noch andere kreative Ideen ? Dann freue ich mich darauf, Eure Ideen mit Euch zu teilen ! Wie wäre es im Forum ?

© 2015, Nicole Müller