Volkstümliche Bezeichnungen
Das oft nicht mehr verstandene Gund(e)lrebe, Gundermann ist nicht selten weitgehend volksetymologisch umgebildet (Anlehnungen an Grund, Bund, Kummer usw.): Grundrebe, Bundrebli, Grundräbli (Schweiz), Gundelrieme (bayr. Schwaben), Gundelkraut, Gondling (Schlesien), Gunderer (Deutschböhmen), Gunnröbe (Kärnten), Gondlkraut (Böhmerwald), Gunderlunze, Kollermann (Sachsen: Leisnig-Waldheim), Buldermann, Gunnelreif (Eifel), Inge(n)rebe (Elsaß), Kummeradl (Böhmerwald, Niederösterreich), Bundräbli (Schweiz), Häälroff, Heilreif, -rauf, zu "heilen" (Eifel), Hälerei, Hêlrièf (Lothringen).
Die Gundelrebe wurde früher allgemein als Hedera terrestris (Erd-Efeu) bezeichnet, darauf beziehen sich auch Huderk (Ostfriesland), Huder (Mecklenburg, Schleswig), Rüderk (Ostfriesland), Huderich, Hederich. Katzenminze, wildes Katzenkraut. Joierke, Goierke (Göttingen), Jülcke, Julcke (Braunschweig). Andere Bezeichnungen sind noch Piädeschiäwe (Westfalen), Zickelskräutchen (Eifel), Schelleblume (Nahegebiet), Suppenkraut (Westböhmen), Taubenschnäbel (österreich), Wald-Uschla (Schwäbische Alb), Soldatenpetersil (weil als Suppenwürze gebraucht) (Oberösterreich), Widerruf (weil als "Berufskraut" gebraucht).
Botanisches:
Das ausdauernde, würzig riechende Kraut mit kriechendem, an den unteren Knoten wurzelndem, auch im Winter belaubtem Stengel treibt zur Blütezeit zahlreiche oberirdische bis über 1 m lange Ausläufer und besitzt nieren- bis herzförmige, grob gekerbte, öfters rotviolett überlaufene Blätter und blauviolette Blüten in armblütigen, blattachselständigen Scheinquirlen. Glechoma wächst auf nährstoffreichen, feuchten Böden (an trockenen Stellen Zwergwuchs), in Laubwäldern und Wiesen, an Mauern und auf Bäumen Eurasiens und Nordamerikas. Die Samen werden durch Ameisen verbreitet.
Blütezeit:
April bis Juni.
01. Gundelrebe als Futterpflanze
Gundelrebe wird, meines Wissens nach, nicht als Futterpflanze verwendet. Sollte jemand hierzu noch andere Informationen haben, werde ich diese gerne noch ergänzen.
02. Gundelrebe als Heilpflanze
Schauen wir uns die Gundelrebe eimal als Heilpflanze an.
02.01. Inhaltsstoffe (lt. Wikipedia)
An Inhaltsstoffen wurden aus dem Gundermann verschiedene Flavonoide (Cymarosid, Cosmosyn, Hyperosid, Isoquercetin und Luteolin-7-Di-Glukosid) und nicht-heterosidische Triterpenoide (Ursolsäure, n-Nonacosan, β-Sitosterol) isoliert. Sie enthalten auch 0,03 bis 0,06 Prozent ätherische Öle, die aus (−)-Pinocamphon, (−)-Menthon, (−)-Pulegon, α-Pinen, β-Pinen, Limonen, p-Cymen, Isomenthon, Isopinocamphon, Linalool, Menthol und α-Terpineol bestehen. Gerbstoffe sind mit 3 bis 7 Prozent vertreten. Daneben kommen noch ein nicht genauer bekannter Bitterstoff namens Glechomin sowie Marrubiin und Saponine vor. Die Blätter enthalten auch Lektine, die spezifisch N-Acetylgalactosamin binden und die den Lektinen der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ähnlich sind.
02.02. Positive Wirkungen / Nachgesagte Wirkungen
- Stoffwechsel
- Blase
- Niere
- schmerzlindernd
- entzündungshemmend
- bei eitrigen und / oder schlecht heilenden Wunden
- frische Pflanze
Die Naturheilkunde, also auch die Heilpflanzenkunde (Phytotherapie) ist auch "Erfahrungsheilkunde". Leider steckt die Anwendung bei Tieren hierzulande immer noch in den Kinderschuhen, was die Anzahl der ernstzunehmenden Fachbücher wiederspiegelt. Wir finden im Bereich Ziervögel kaum etwas. Meistens gibt es Angaben im Bereich Nutztiere, im Vogelbereich also Hühner oder Tauben.
Kräftigung der Muskeln und Gelenke nach Sonnenschmidt / Wagner |
Möglichkeit 1:
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"Rupfertee" | Teemischung:
2 bis 3 Teelöffel auf 150 ml Wasser aufbrühen. 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Teedrogen absieben. Der Tee kann vielfältig angewendet werden:
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Austausch erwünscht
Wir würden uns freuen, wenn Ihr mit uns Eure Erfahrungen bezüglich dieser interessanten Heilpflanze teilen würdet:
Nur wenn man miteinander redet, wird wervolles Wissen weiter gegeben. Von Wissen können wir alle profitieren.
Quellen:
- Sonnenschmidt / Wagner: "Kraulschule für zahme Vögel"
- Maddaus: "Lehrbuch der Biologischen Heilmittel", 1938
© 2017, Nicole Müller
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