Montag, 15. Februar 2016

Kalender - Sammeln und Ernten von Futterpflanzen - Februar

Der Februar (lateinisch februare „reinigen“) ist der zweite Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. Schon seit 153 v. Chr. war er auch der zweite Monat des römischen Kalenders. Er wurde nach dem römischen Reinigungsfest Februa benannt.

Die Bezeichnung Narrenmond für den Februar rührt daher, dass in dieser Zeit die alten Vorfrühlings- und Fruchtbarkeitsrituale abgehalten wurden, um die Dämonen des Winters zu vertreiben. Unter dem Einfluss der Christianisierung wurden diese ausgelassenen Feierlichkeiten als Fastnacht (Fassenacht, Fasnet) oder Fasching auf die Tage vor dem Aschermittwoch beschränkt, so dass diese Narrenzeit (meistens) im Februar endet.

Auch im Februar gibt es Pflanzen, die man als "Futterpflanzen" anbieten kann. Besonders sollte man sich folgende anschauen:

Wir schauen uns nun die Pflanzen, die nicht schon im Januar vorgestellt wurden, in Stichpunkten an:

Haselnusßknospen und - blüten  (Corylus avellana)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile der Haselnuss:
    • Knospen
    • Blüten
    • Früchte
    • Rinde
  • Vogelarten:
    • Körnerfresser:
      • Mögen gerne Knospen und Blüten.
    • Weichfresser
      • Mögen Knospen und Blüten, benagen auch gerne dünne Zweige.
    • Sittiche und Papageien:
      • Benagen gerne Äste, fressen gerne auch die Nüsse.

Erlenknospen und -triebe (Alnus glutinosa, Alnus incana)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile der Erle:
    • Zarte Triebe mit Knospen
    • Samen (nur in kleinen Mengen !)
    • Zweige
  • Vogelarten:
    • Knospen: Zeisige, Stieglize, Girlize, Kanarienvögel, Kernbeißer, Kardinäle
    • Erlensamen: Zeisige, Stieglize, Girlize, Kanarienvögel, Kernbeißer, Kardinäle, Kreuzschnäbel
    • Rinde von den Ästern beknabbern gerne Wellensittiche, Großsittiche und Papageien.
Huflattich (Tussilago farfara)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile des Huflattichs:
    • Blüten
    • halbreife bis reife Samenxx
  • Vogelarten:
    • Fast alle Körnerfresser
    • exotische Vögel wie Prachtfinken
    • Papageien mögen besonders die Sämereien.
    • Fasane
  • Bemerkungen:
    • Blüten und Samen können den Vögeln einfach vorgelegt werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen vorher gewaschen werden, und die sogenannten Flughaare abgeschnitten werden.
    • Der Huflattich ist auch ein Heilkraut, dessen Blätter und Blütenköpfe Wirkstoffe gegen Erkältungskrankheiten und Asthma enthalten. Für unsere Vögel ist dies nicht von Interesse.
Platanensamen
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile:
    • Halbreife bis reife Samen
    • Früchte
  • Vogelarten:
    • Samen: Grünlinge, Stieglitze, Gimpel (exotische Vertreter), Kardinäle
  • Bemerkungen:
    • Die Platanen bilden die einzige Gattung der Pflanzenfamilie der Platanengewächse (Platanaceae). Sie kommen vorwiegend auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordamerikas vor (Holarktis). Die Art Platanus wyomingensis ist fossil bereits aus dem Eozän bekannt.
    • Außer den oben genannten Arten ist anzunehmen, dass weitere Körnerfresser die Samen mögel.
Gemeine Fichte (Picea abies)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile der Fichte:
    • Samen
  • Vogelarten:
    • Kreuzschnäbel
    • ???
  • Bemerkungen:
    • Der Fichtensamen ist ein vorzügliches Futter. Bereits im Herbst sind die Samen in den Zapfen reif, doch erst im Februar fallen die kleinen Samen aus dem Spalt zwischen den Zapfenschuppen hinab auf den Boden, wo sie dann auskeimen. Später fallen dann die leeren Zapfen zur Gänze ab. In guten Zapfenjahren kann man sich dort, wo Bäume gefällt werden, einen guten Vorrat an Fichtenzapfen sammeln. Besonders für die Kreuzschnabelzucht sind sie unerlässlich. Durch die Trocknung der Zapfen werden diese aber sehr holzig und hart, so dass die Vögel nur sehr schlecht an die Samen gelangen können. Viele Vogelhalter helfen sich damit dass sie die Zapfen in Längsrichtung halbieren oder noch besser vierteln. Dadurch wird ein Teil der Samen schon freigelegt. Der Handel bietet heute zwar ständig Nadelholzsämereien an, dennoch sollte man, besonders den Kreuzschnäbeln, immer Zapfen zur Verfügung stellen, damit sie Vögel Beschäftigung haben und ihr natürliches Nahrungsverhalten ausleben können. Nicht zu unterschätzen ist auch der Nährwert frischer Fichtenzweige, die man unbedingt in die Volieren bringen sollte. Besonders die frischen Knospen und jungen Nadelspitzen werden dann gerne, auch von kleineren Vogelarten wie z.B. Stieglitz, Erlenzeisig etc. beknabbert, wobei sie wertvolle Stoffe aufnehmen. (Quelle: Webseite Vogelzucht Kömpf)
Comfrey (Symphytum peregrinum)
  • Pflanzenbeschreibung:
    • Wikipedia: klick hier
  • Verwertbare Pflanzenteile:
    • Blätter (Sie dienen als sogenanntes "Grünfutter".)
  • Vogelarten:
    • alle Vögel, die "Grünfutter" mögen, auch manche Weichfresser.
  • Bemerkungen:
    • Beinwell (Symphytum), früher auch Wallwurz (in Bezug auf das Zuheilen [„Wallen“] von Knochenbrüchen und Wunden) oder Beinwurz genannt, ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehört. Der englische Trivialname lautet „Comfrey“. Die etwa 40 Arten sind in Europa, Nordafrika sowie im westlichen und zentralen Asien beheimatet.
    • Wird der Stiel kurzgehalten, wachsen die Blätter immer wieder nach.
    • Tipps aus der Züchterpraxis:
      •  Blätter klein schneiden, und unter das Keimfutter mischen.
      • Blätter klein schneiden, und unter das Weichfutter mischen.
      • Blätter klein schneiden, und unter ein "Früchtemenü" mischen..
Petersilie (lat. Petroselinum crispum)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile:
    • Junge Blätter
    • Stengel
    • gekeimte Samen
  • Vogelarten: 
    • alle Körnerfresser
    • Fruchtfresser (siehe Bemerkungen)
    • Insektenfresser (siehe Bemerkungen)
    • Ungeeignet für "Krummschnäbel" (Wellensittiche, Großsittiche, Papageien) !!
  • Bemerkungen:
    • Petersilien-Sträußchen können mit einer Wäscheklammer aus unbehandeltem Holz im Käfig oder in der Voliere leicht befestigt werden. Die Vögel können diese in kleinen Teilen leicht "abreissen".
    • Petersilie wird oft nicht ganz so gern gefressen. Man kann die Petersilie aber klein hacken, und unter andere Futtermittel mischen. 
    • Petersilie wird von vielen Züchtern auch unter das Eifutter gemischt.
    • Wenn man Petersilie sehr fein hackt bzw. schneidet, kann sie auch Insekten- und Fruchtfressern unter das Weichfutter gemischt werden. 
    • Bei der Petersilie gibt es viele Verunsicherungen. Von sechs Sorten, die es weltweit gibt, ist nur eine Petersilie angeblich nicht toxisch. Die Unterschiede sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Deshalb wurde Petersilie aus vielen Ratgebern für Wellensittichen, Großsittichen und Papageien gestrichen. Man scheint derzeit in der Annahme zu sein, dass Petersilie nur schädlich sein kann, wenn der Vogel davon sehr große Mengen aufnehmen würde. Damit liese sich die Theorie aufstellen: Die Dosis macht das Gift.
  • Petersilie als Heilkraut:
    • Eine sehr wertvolle Pflanzen, da diese sehr mineralstoff- und vitaminreich ist !  Wir finden insbesondere Kalium, Kalzium, Phosphor, Vitamin A, B und C.
    • Petersilie gilt als Heilkraut bei Nierenleiden.
Vogelmiere (Stella media)
  • Pflanzenbeschreibung:
  • Verwertbare Pflanzenteile:
    • Die ganze Planze dient als Nahrung.
  • Vogelarten:
    • nahezu alle Körnerfresser
  • Vogelmiere als Heilpflanze
    • 50 Gramm Vogelmierensalat entsprechen in etwa dem Vitamin-C-Bedarf eines erwachsenen Menschen. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu große Mengen verspeist werden.
    • Als Inhaltsstoffe sind Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle bekannt. 
    • Man sagt Vogelmiere positive Wirkungen nach bei Ekzemen und juckenden Hautkrankheiten. Die Aufbereitung als Tee erfolgt durch die frische Pflanze. 
      • Praxistipp von Wagner/Sonnenschmidt:
        • Bei Juckreiz:
          • starker Aufguß der frischen Pflanze, 1:1 mit Stiefmütterchenkraut gemischt, ins Badewasser geben.
    •  .. weiteres wird ergänzt
  • Bemerkungen:
    • Die Vogelmiere ist auch unter anderen Namen bekannt: Mairisch, Mäusedarm, Hühnerdarm, Vogel-Sternmiere, Hühnerscherbe und Hustdarm.
    • Die Vogelmiere kann unter das Ei- bzw. Aufzuchtsfutter gemischt werden. 
    • Vögel fressen besonders gerne die frischen saftigen Blätter, Triebe, Blüten und Samenkapseln.
Dies waren die Pflanzen für den Monat Februar. Im März geht es dann weiter mit unserem Sammelkalender.

Seminare, Lehrgänge und Vorträge für Interessengemeinschaften und Vereine 

Nähere Informationen zum Thema "Ernährung für Vögel" gibt es in meinen Lehrgängen / Seminaren, die ich speziell für Sie - nach Ihren Wünschen - anbiete. Bei Interesse bitte ich um eine Email.

Rückfragen / Diskussion:

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Quellen:
  • BIELFELD  HORST: "Vogelfutter aus der Natur", 1993, Ulmer Verlag, ISBN: 3-80001-6822-7
  • Wikipedia: klick hier
  • Dt. Wikipedia: klick hier
Anmerkung:
  • Anwendung grundsätzlich auf eigene Gefahr.