Dienstag, 20. Oktober 2015

Jetzt schon an Winterfütterung denken ...

Die Blätter fallen von den Bäumen, es wird zunehmend kälter bis der Winter Einzug hält. Nun sollte man so langsam an die Winterfütterung der heimischen Vögel denken, die nicht in andere Gebiete ziehen. Um die Vögel an die Futterstellen zu gewöhnen, die sie im Winter aufsuchen können, macht es Sinn, jetzt schon wenig Futter anzubieten.

Eine durchgängige artgerechte Winterfütterung ist laut neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht schädlich für die Wildvögel. Einige Forscher gehen sogar so weit zu sagen, dass eine Ganzjahresfütterung noch sinnvoller sei. In diesem Beitrag möchten wir jedoch nicht das Pro und Contra diskutieren !
 Sollten Sie Vögel im Winter füttern wollen, dann beherzigen Sie bitte folgende Ratschläge:
  • Wählen Sie Futterspender (Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können.
  • Sollten Sie dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwenden, dann reinigen Sie diese regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach.
  • Platzieren Sie Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und Sie gleichzeitig die Vögel gut beobachten können. In einem angemessenen Abstand sollten jedoch nach Möglichkeit Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten.
  • Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden.
  • Die häufigsten Körnerfresser an Ihrer Futterstelle sind Meisen, Finken und Sperlinge. Bei uns überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.
  • Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Achtung: Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln und ähnlichen Produkten darauf, dass diese nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und schnell verdirbt.
Das passende Futter können Sie im Zoofachhandel erwerben oder auch selbst herstellen. Hierzu finden Sie zahlreiche Rezepte und Anregungen im Internet (z. B. bei Wildvögelhilfe, NABU etc.). Abschliessend ein Rezept von der Webseite KidWeb, sollten Sie mit Kindern Winterfutter herstellen wollen:
"Ein Blumentopf kann als Futterglocke dienen.Dazu steckt man durch die Öffnung einen Stab und füllt den Topf mit einer Mischung aus Rindertalg,Sonnenblumenkernen, Haferflocken und gehackten Nüssen. Der Blumentopf kann nach dem Aushärten als Futterglocke in einen Baum gehangen werden. Man kann auch einen Tannenzweig in warmen Ringertalg legen, ihn dann rausnehmen und auf diesen Zweig Sonnenblumen- kerne und Haferflocken streuen. Diese Kerne kleben dann am Rindertalg und so wird aus dem Tannenzweig ein wunderbarer Futterzweig. Bei allen Arbeiten mit heißem Rinder- talg muss immer ein Erwachsener helfen, weil Verbrennungsgefahr besteht !"
Sollten Sie Fragen rund um die Winterfütterung haben, können Sie im Internetvogelforum von Viscum Allbum Ihre Fragen stellen. Sie finden dieses unter der Adresse http://www.vogelforum.eu

Quellen:
  • NABU
  • KidsWeb