Glanzsittich (aus der Wikipedia) |
Zu den Grassittichen werden heute üblicherweise sechs Arten gerechnet, die in zwei Untergattungen aufgeteilt werden:
- Untergattung Neonanodes:
- Feinsittich (N. chrysostoma)
- Schmucksittich (N. elegans)
- Klippensittich (N. petrophila)
- Goldbauchsittich (N. chrysogaster)
- Untergattung Neophema:
- Schönsittich (N. pulchella)
- Glanzsittich (N. splendida)
Die Grassittiche nehmen sowohl mehlhaltige, als auch ölhaltige Sämereien auf.
Prozentual gesehen, überwiegt jedoch
der Anteil der mehlhaltigen Samen erheblich.
Grundlage bildet eine Futtermischung
aus überwiegend kleinkörnigen Samen sowie
Sonnenblumenkernen. Es wäre
unwirtschaftlich, diese Sonnenblumenkerne mit dem
kleinkörnigen Futter zu mischen,
Sonnenblumenkerne und kleinkörnigen Futtermischung
werden deshalb jeweils in separaten
Näpfen gereicht
Grundlage der kleinkörnigen
Futtermischung bildet in gutes Wellensittich-
Mischfutter, wie es zur Fütterung von
Schau- Wellensittichen verwendet wird.
Dieses hat einen hohen Anteil von
Spitzsamen und Silberhirse. Es enthält desweiteren
La- Plata- Hirse, Blut- und
Marokkohirse, sowie einen geringen Anteil
geschälten Hafers. Die beigemischte
Blut- und Marokkohirse dient überwiegend
optischen Gründen, das Futter wirkt
durch die Zumischung dieser Sorten bunter.
Diese Grundlage wird durch zusätzlich
beigefügten Spitzsamen, Negersaat sowie
Hanfkörner ergänzt. Demnach setzt
sich die endgültige Mischung wie folgt zusammen.
10 kg Wellensittchfutter
10 kg Spitzsamen
2 kg Negersaat
1 kg Hanfkörner
Die Mischung kann mit Japanhirse,
Nackthafer, Gurkenkernen Buchweizen und
Leinsamen angereichert werden.
Auch die im Futtermittelhandel
angebotenen sogenannten Unkrautsämereien, es handelt
sich meist um kleinkörnige
Unkrautsamen aus Dreschabfällen, werden von den
Grassittichen gerne aufgenommen. Sie
sollten wegen ihrer Winzigkeit ebenfalls
in einem separaten Napf angeboten
werden.
Viele Züchter stellen die
Futtermischungen ausschließlich ausschließlich aus
Einzelbestandteilen zusammen. Deshalb
nachfolgend die Analyse der kleinkörnigen
Futtermischung mit prozendualer
Aufgliederung:
Futtermischung für Grassittich
(Grundfutter )
52 % 13,0 kg Glanz (Spitzsamen,
Kanariensaat)
12% 3,0 kg Silberhirse
8% 2,0 kg La-Plata- Hirse
8% 2,0 kg Negersaat
4% 1,0 kg Hanfkörner
2% 0,5 kg Bluthirse
2% 0,5 kg Marokkohirse
2% 0,5 kg Haferkerne
(geschälter Hafer )
2% 0,5 kg Japanhirse
8kg 2,0 kg sonstiges
100% 25,0 kg
* Mengenangaben je Einzelsorte bei einer Gesamtmischung von 25kg Futtermischung
** Je nach Lieferbarkeit :
Nackthafer, Gurkenkerne, Buchweizen, Leinsamen
*** eventuell Ersatz durch Silber-
oder Japanhirse
Wie bereits erwähnt, werden die
Sonnenblumenkerne in einem Extranapf gereicht.
Die weißen Sonnenblumen- Sorten
werden den gestreiften vorgezogen, sie lassen
sie leichter öffnen.
Gute Futtermittelhandlungen bieten
auch ein bereits fertig gemischtes Neophema-
Futter an. Es sollte die vorstehend
aufgeführten Komponeten enthalten.
Beim Futtereinkauf ist unbedingt auf
die Beschaffenheit des Futters zu achten.
Das Futter muss frisch und sauber
sein. Auf das Vorhandensein von Mäuse- oder
Rattenkot sollte geachtet werden, eine
Salmonellen- Infektion ist bei der Fütterung
solchen Futters fast gegeben.
Gelegentlich ist das Futter mit Futtermilben durchsetzt.
Das Futter hat einen penetraten
Geruch, es bildet sich ein bräunlicher, mehliger
Belag. Auch Futtermotten zählen zu
den häufigen Schädlingen, die Futterstellen
befallen. Futtermotten fressen sich
durch die Verpackung und legen im Futter ihre
Eier ab. Ein Befall ist am Gespint zu
erkennen, welches das Futter durchsetzt.
Schimmelpilze im Futter sind nur
mikroskopisch festzustellen; sie haben jedoch,
wird solches befallene Futter
verfüttert, böse Folgen. Beim Futtereinkauf sollte
man sich Zeit nehmen und das Futter
vor dem Einkauf intensiv prüfen.
Futter mit vorstehend erwähnten
Merkmalen muss zurückgewiesen werden.
Das erworbene Futter muss luftig
gelagert werden, d.h. Geschlossene Kisten oder
luftdichte Kunststoffbeutel oder
-säcke sind ungeeignet. Es sollte in offenstehenden
Papiersäcken oder -tüten aufbewahrt
werden, jedoch so, daß kein Ungeziefer,
etwa Mäuse oder Ratten, mit ihm in
Berührung kommen können. Einmal
wöchentlich bewege ich das Futter, es
wird kräftig durch gemischt und somit durchlüftet.
Somit haben Schimmelpilze wenig
Chancen, sich zu vermehren zu können.
Die Frische des Futters ist durch
einen Keimtest zu ermitteln, ist das Futter frisch,
keimen fast 100 % aller Körner. Liegt
die Ernte jedoch bereits einige Jahre zurück,
so nimmt der Anteil der keimfähigen
Körner ab.
Keim- und Quellfutter ist im Übrigen
ein fester Bestandteil einer gesunden
Ernährung der Vögel. Zu gleichen
Teilen mische ich kleinkörniges Futter und
Sonneblumenkerne, gebe die Mischung in
eine Schüssel, fülle Wasser hinzu, soviel, dass
das Keimgut mit Wasser bedeckt ist.
Vorher muss das Futter mehrfach unter
fließenden Wasser durchgewaschen
werden, damit vorhandener Staub entfernt wird.
Nun muss das Futter 12 bis 24 Stunden
quellen.Dann wird das Keimgut in ein Haarsieb
gefüllt,wieder gut durchgespült, der
Spülvorgang wird nach weiteren 12 stunden wiederholt.
Die Körner sind dann noch nicht
gekeimt, sondern erst gequollen, nach weiteren
24- 36 Stunden, je nach Temperatur,
brechen die ersten Keime hervor.
Das so gewonnene Quell- oder
Keimfutter wird in flachen Schalen gefüttert,
jedes Paar erhält einen Teelöffel
gekeimtes oder gequollenes Futter täglich. In der
Brutzeit, wenn das Paar Junge zu
versorgen hat, erhält es entsprechend mehr.
In der kalten Jahreszeit wird das
Quellfutter abgesetzt. Auch Kolbenhirse
lässt sich leicht quellen oder
ankeimen, wie loses Futter muß auch sie gründlich
durchgewaschen werden, zumal
Kolbenhirse oft geschwefelt wird. Man wird verwundert
darüber sein, wieviel Schmutz eine
Ähre abgibt.
Einige Einzelsaaten eignen sich
besonders gut zur Verarbeitung als Quell- oder
Keimfutter. Besonders geeignet ist der
Nackthafer, die Japanhirse oder kleine
Sojabohnen (Katjang Idoe ) welche im
Reformhaus oder in größeren Futtermittel-
handlungen erhältlich sind.
Das angereicherte Quell- oder
Keimfutter wird täglich erneuert, die Näpfe
sorgfältig gereinigt. Das trifft auch
für das Körner-Trockenfutter zu. Die Spelzen
werden durch abblasen entfernt, die
Näpfe gereinigt. In die Reinigung müssen auch
alle anderen, zur Fütterung
verwendeten Geräte einbezogen werden, Sauberkeit
ist überhaupt ein wichtiger Punkt bei
der Haltung von Grassittichen.
Nicht zu vergessen ist die tägliche
Erneuerung des Trinkwassers, es wird in flachen
Tonschalen gereicht.
Etwa drei Wochen vor Brutbeginn wird
mit der Fütterung von Eifutter, z. b. Vitakraft-
Sittichgold, begonnen. Das Eifutter
sollte öfters erneuert und der Napf gründlich
gereinigt werden.
Zum Benagen biete ich dem Vögeln
verschiedene Weichhölzer an, nachdem ich mich
vergewissert habe, daß diese nicht
mit Pflanzenschutz- oder Insektenvernichtungsmitteln in
Berührung gekommen sind. Am liebsten
benagen meine Tiere Haselnuss- oder
(schwarze) Johannisbeerenzweige.
Rote Beete nehmen meine Gassittiche
sehr gerne an. Sie werden gewaschen und
geschält, dann auf einen Nagel
gespießt, der sich an der Ecke des Futterbrettes befindet.
Größere Früchte werden zerteilt.
Genauso verfahre ich mit Möhren. Äpfel
werden gewaschen und geteilt, die
Vögel fressen nu das Fruchtfleisch, die Schale
bleibt übrig. Nich aufgefressene
Reste werden am nächsten Tag entfernt.
An Grünfutter biete ich meinen Vögeln
Vogelmiere, Hirtentäschel, Kreuzkraut,
sowie alle Gräser, die Samen tragen,
an, außerdem Petersilie und Löwensahnköpfe.
Ebereschebeeren, Feuerdornbeeren,
Sanddornbeeren sind bevorzugte Delikatessen.
Halbreife Hirse, gleich welcher Art,
die sich leicht im Garten anbauen läßt, sowie
halbreife Maiskolben sind ebenfalls
gesunde Leckerbissen, die man so oft wiederholt möglich anbieten
soll.
Gräser und Beeren, die unmittelbar am
Straßenrand wachsen, sind als Vogelfutter
nicht geeignet, sie enthalten einen
hohen Gehalt an Schadstoffen. Vorsicht ist auch
beim Sammeln von wildwachsenden
Unkräutern, die in unmittelbarer Nähe
landwirtschaftlicher Nutzfläche
wachsen, geboten.Sie sind oft mit
Insektiziten oder sonstigen
Chemikalien belastet, die im Vogelbestand großen
Schaden anrichten können.
Beeren, halbreife Samen und
Löwenzahnköpfe lassen sich durch Einfrieren
konservieren und stehen dann außerhalb
der Erntezeit zur Verfügung.
Zur Versorgung mit Kalk und
Mineralstoffen steht den Vögeln ein Gritstein
und eine Sepiaschale zur Verfügung.
Der Gritstein wird besonders von den
Weibchen vor und während der Brut,
intensiv benagt.
Quelle:
- Wikipedia, Artikel "Grassittiche"
- "Die Fütterung" aus "Die Grassittiche" von Heinz Köster, ornibook Verlag, 1983, ISBN: 3-923757-01-8